Wer es mit der D-Jugend des HSV Dresden hält, der benötigt in dieser Saison gute Nerven, sehr gute Nerven. Die Spiele unserer Jungs folgen bisher einem mehr oder weniger gleichen Drehbuch. Wir haben sehr gute Phasen im Spiel, bleiben aber nicht dominant und der Gegner nutzt unsere Unzulänglichkeiten zu seinen Gunsten, das Spiel scheint zu kippen und am Ende schaffen wir es mit einem kämpferischen und emotionalen Schlussspurt, das Spiel doch noch zu gewinnen.
Die Jungs aus Radebeul hatten in der Vorwoche ein sehr gutes Spiel auswärts gegen die DHfK Leipzig geliefert und wollten dies auch gegen unsere Mannschaft wiederholen. Das Spiel begann ausgeglichen und so stand es nach fünf gespielten Minuten 3:3. Anschließend konnten wir 3 Angriffe in Folge einnetzen und waren in der Abwehr sehr gut aufgelegt. Der Lohn war ein 6:3 für den HSV. Aber der Gegner stoppte unseren Lauf mit einer Auszeit. Radebeul traf, während wir weder im Angriff noch in der Abwehr mit klaren Aktionen punkten konnten. Radebeul gelang das 6:6 und jetzt nahm unser Trainer die erste Auszeit. Bewegliche Abwehr, klare Aktionen im Angriff wurden eingefordert – aber so richtig wollte uns dies nicht gelingen. Das Spiel wogte hin und her. Eine 13:10 Führung nach 21 gespielten Minuten gab uns auch keine Sicherheit. Im Gegenteil, die Radebeuler Jungs wussten unsere Angriffe wieder besser zu verteidigen und letztlich mussten wir froh sein, kurz vor dem Halbzeitpfiff noch den 15:15 Ausgleich zu erzielen.
Die zweite Halbzeit begann, wie der erste Abschnitt endete. Wir spielten zu langsam und ohne Bewegung im Angriff. In der Abwehr fehlte der körperliche Kontakt zum Gegenspieler. Die Radebeuler Jungs machten es jetzt besser als wir und konnten sich erstmals mit 2 Toren absetzen. In der 32. Minuten erzielten wir zwischenzeitlich den 22:22 Ausgleich. Unser Kreisläuferspiel funktionierte in dieser Phase gut und hielt uns im Spiel. Es folgten die besten 5 Minuten des Gegners. Fehler in unserem Angriffsspiel und viele schlechte Würfe unsererseits wurden von Radebeul mit guten Aktionen bestraft. Bis Mitte der Halbzeit mussten wir einen 24:28 Rückstand hinnehmen. Der Wille war unseren Jungs anzusehen, aber so richtig überzeugend war unser Spiel leider nicht. Wir konnten auf 28:29 verkürzen, mussten dann aber mit ansehen, wie Radebeul in der 45. Minute unter dem Jubel der eigenen Fans das 32:29 erzielte. Es blieb also nicht mehr viel Zeit, wenn wir hier noch punkten wollten. Ein, zwei Umstellungen in der Aufstellung, ein gehaltener Konter durch Lauris und auf einmal waren Kampf und Emotionen in unserem Spiel entfacht. Radebeul zeigte jetzt Nerven, die Dresdner Fans bejubelten lautstark jede gelungene Aktion unserer Jungs in Angriff und Abwehr. Innerhalb von drei Minuten drehten wir das Spiel mit einem 5:0 Lauf. Am Ende feierten die Dresden Jungs ihren 35:33 Erfolg ausgelassen – gemeinsam mit den Eltern und Fans.
Fazit:
Unsere Spiele gleichen einer Achterbahnfahrt der Gefühle – für Spieler, Trainer und Fans. Wir haben gute Phasen, können daraus aber keine Sicherheit für die eigenen Aktionen erlangen. In Radebeul war es erneut eine Steigerung in den letzten Minuten, die das Spiel zu unseren Gunsten drehten. – Respekt Jungs, dass ihr den letzten Wochen immer wieder diesen unbändigen Siegeswillen zeigt.
geschrieben von Jens Kober
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